Aus für das Geothermie-Kraftwerk Trebur/Nauheim am 24. August 2016

 

Darüber kann man eigentlich nur lachen ....

 

Beim ÜWG wird jetzt überlegt, was mit dem 3000 Meter tiefen Loch geschieht. ÜWG-Geschäftsführer Detlev Höhne lässt prüfen, ob eine trockene Geothermienutzung über einen Wärmetauscher möglich ist. Auch ein touristisches Ausflugsziel sei denkbar. Höhne denkt an einen Glasdeckel und eine Beleuchtung bis in große Tiefen.

 

http://www.echo-online.de/lokales/kreis-gross-gerau/trebur/aus-fuer-geothermie-kraftwerk-in-trebur-enttaeuschung-bei-beteiligten_17231051.htm

 

 

 Grüne kritisieren ÜWG - Detlef Volk - ECHO 05.07.2016

 

GEOTHERMIEPROJEKT Partei bemängelt Informationspolitik nach Bohrproblemen 

 

NAUHEIM/TREBUR - Das Geothermieprojekt des Überlandwerks Groß-Gerau (ÜWG) hat einen Dämpfer erhalten – bei der Durchführung, vor allem aber bei der bisher als offen verkauften Informationspolitik. Erst am Freitagabend (1. Juli) wurde über Probleme bei der Bohrung und die Änderung des Bohrverlaufs informiert, obwohl dieser da bereits umgesetzt wurde. Der Verdacht liegt nahe, dass die Probleme seit Längerem bekannt waren. „Das ist ein offenes Vorgehen“, betont dagegen ÜWG-Pressesprecher Michael Theurer.

 

Am Samstag, 25. Juni, hatte die Energie-Radtour des Kreises an der Bohrstelle zwischen Trebur und Nauheim Station gemacht. ÜWG-Pressesprecher Marc André Glöckner informierte über das Projekt. Über Probleme bei der Bohrung sagte er nichts, sondern wies auf den reibungslosen Verlauf hin. Anfang August seien die Bohrungen abgeschlossen, dann werde das erste Thermalwasser gefördert (wir haben berichtet).

 

Pressesprecher Glöckner ist nicht zu erreichen

 

Auch bei der der Vergabe des Umweltpreises des Kreises am Mittwoch, 29. Juni, stellte Glöckner das Projekt im Landratsamt vor, ohne auf mögliche Probleme einzugehen. Der ÜWG-Pressesprecher befindet sich derzeit in Erziehungsurlaub und war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Seine Aufgaben hat inzwischen Michael Theurer vom Mutterkonzern Stadtwerke Mainz übernommen.

 

In ihrer Pressemitteilung bezieht das ÜWG zu den Veränderungen im Bohrverlauf wie folgt Stellung: „Grund sind die für eine Geothermietiefenbohrung vorgefundenen nicht optimalen geologischen Verhältnisse im tief liegenden Bereich des ursprünglich geplanten Thermalwasserhorizontes.“

 

Ziemlich empört sind die Nauheimer Grünen. Diese hatten am Mittwoch das Bohrloch besichtigt. Auf konkrete Nachfrage von Marco Müller, Fraktionsvorsitzender in Nauheim, habe es nur die Bestätigung gegeben, alles verlaufe ohne Probleme. „Ich bin ziemlich sauer – das geht überhaupt nicht“, äußert sich Müller mit Unverständnis über das Vorgehen des ÜWG.

 

Denn bereits zwei Tage später – am Freitagvormittag – war in den Unterlagen zur Gemeindevertretung bereits eine Nachricht zur Änderung des Bohrverlaufs enthalten. Das Regierungspräsidium Darmstadt hat mit Schreiben vom Montag, 27. Juni, um eine Stellungnahme zu den geplanten Veränderungen gebeten.

 

Die durchgeführten Tests hätten ergeben, dass die Aufsuchungsbohrung für die Nutzung als geothermische Förderbohrung nicht geeignet sei. Das ÜWG beantrage deshalb eine zweite, horizontale Bohrung etwa einen Kilometer in nordöstlicher Richtung. Der Endpunkt dieser Bohrung läge dann ungefähr im Zentrum des als geschützter Landschaftsbestandteil Seichböhl ausgewiesenen Gebietes unter Nauheimer Gemarkung, schreibt Bürgermeister Jan Fischer (CDU).

 

Eine Stellungnahme der Gemeinde sei bis zum geforderten Termin am 29. Juni nicht möglich, heißt es weiter. Müller kritisiert nun, dass nicht bereits früher über diese gravierende Änderung informiert wurde. Das konterkariere geradezu die im Vorfeld durchgeführte breite Bürgerbeteiligung.

 

Sein Parteikollege im Landratsamt, Erster Kreisbeigeordneter Walter Astheimer, kommentiert das Vorgehen zurückhaltend als „unglücklich“. Nach heutiger Sicht wäre es aber unabdingbar gewesen, 

 

bei der Veranstaltung des Kreises über die Probleme zu berichten, kritisiert er das Vorgehen des Energieversorgers. „Die Informationen kamen zu spät an die Öffentlichkeit“, sagt er.

 

Theurer: „Man kann nicht alles öffentlich machen“

 

Das sieht Theurer völlig anders. Mehrfach betont er am Telefon, die Öffentlichkeit sofort informiert zu haben, als die Genehmigung vorlag. „Man kann nicht alles öffentlich machen“, sagt er. Erst habe intern das Vorgehen beraten werden müssen, um dann einen Vorstandsbeschluss fassen zu können. Unbestätigten Informationen zufolge hat es diesen Vorstandsbeschluss allerdings bereits am 16. Juni gegeben.

 

Auch Müller vermutet, dass das Scheitern der ersten Probebohrung bereits seit mehreren Wochen bekannt gewesen sei. Nach Grünen-Recherchen mindestens seit Anfang/Mitte Juni. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass die gute öffentliche Beteiligung aus dem Anfangsprojektstadium hier nicht fortgesetzt wird“, macht Müller seiner Verärgerung Luft. Zumal ihm bei der Besichtigung „knallhart ins Gesicht gelogen wurde“.

 

 

 

Bei diesem Video aus Australien kann man sehen was geschieht wenn Gase aus dem Fracking durch das Erdreich in Flüsse gelangen

>> https://www.youtube.com/watch?v=NvJAKVnK4qM

Die Wirtschaftsvertreter der GroKo in Berlin haben am 28. April ein Fracking-Verbot verhindert. Aus Groß-Gerau waren das auch Dr. Franz-Josef Jung (CDU) und Gerold Reichenbach (SPD)

http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik?id=392&url=%2Fapps%2Fna%2Fna%2Ffraktion.form&controller=fraktion

 

Pressemitteilung 19.05.2015 - Geothermie

 

Im Forschungsprojekt „Dreidimensionales Modell der geothermischen Tiefenpotentiale in Hessen“ hat das Fachgebiet von Ingo Sass, Professor für Angewandte Geothermie an der TU Darmstadt untersucht, ob sich Hessens Untergrund zur Stromerzeugung eignet – mit erstaunlichen Erkenntnissen. Im hessischen Oberrheingraben südlich von Frankfurt brodelt es beträchtlich unter der Erde.

 

Das klingt jetzt erst einmal sehr positiv und zukunftsweisend. Im Rahmen der „Energiewende“, die ja grundsätzlich auf dem Abschalten aller Atomkraftwerke basiert, erscheint Geothermie als Nutzung vorhandener Ressourcen (Erdwärme)  sinnvoll. Es gibt auch die Nutzung von Windenergie, Gezeiten- und Strömungsenergien, die allerdings gegenüber der Geothermie den Vorteil haben, dass der Mensch nicht „eingreifen“ muss.

 

In den Alpen (Eiger, Mönch und Jungfrau) haben sich in den letzten Jahren hinsichtlich der globalen Erwärmung abplatzende Felsformationen ergeben. Begründet ist dies durch das Schmelzen des Eises im Gestein.

 

Ähnliche Effekte im Umkehrschluss wie Verschiebungen und Brüche im Gestein können sich im Boden ergeben wenn Wärme entzogen wird.

 

Dazu ein Auszug aus „SWR-RP 18.03.2014“ –

 

>> Die Erdbewegungen in Landau setzen sich nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau weiter fort. Davon ist auch die Bahnstrecke im Bereich des Geothermiekraftwerks betroffen.

 

Nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau gibt es Erdbewegungen an den Gleisen im Landauer Süden. Die Bahn hat dort Reparaturarbeiten ausführen müssen, weil sich die Gleise verschoben haben. Deswegen sollen die Züge in dem Bereich auch nur noch mit einer Geschwindigkeit von 50 statt mit 80 Stundenkilometern fahren. Der betroffene Gleisbereich liegt in der Nähe des Landauer Geothermiekraftwerks. Dort waren in der vergangenen Woche Risse im Boden aufgetreten. Das Kraftwerk wurde daraufhin vom Netz genommen. Ende Februar gab die Stadtverwaltung bekannt, dass sich in Teilen von Landau der Boden angehoben hat. Geologen suchen jetzt nach den Ursachen dafür.  <<

 

Das Geothermiekraftwerk (Trebur/Nauheim) betreiben will das Überlandwerk Groß-Gerau (ÜWG), eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Mainz.

 

Sichergestellt werden soll, dass im Falle von Schäden eine Beweislastumkehr sichergestellt ist. Das heißt, ÜWG muss nachweisen, dass die Schäden nicht durch das Kraftwerk entstanden sind. Klingt erst einmal gut, vorausgesetzt es wird in vollem Umfang vertraglich nicht nur für die Testbohrungen sondern auch für den Betrieb sichergestellt.

 

Wenn jetzt ein Schaden eintritt – Wer bestellt den Gutachter? Wenn der Geschädigte aufgrund guter Informationen der Meinung ist, dass das von der ÜWG in Auftrag gegebene Gutachten nicht in Ordnung ist, wer bezahlt ein Gegengutachten? Es hat sich ja in den meisten Bereichen immer wieder herausgestellt, dass es zu Gutachten meist ein Gegengutachten gibt. Also die Fragen bleiben offen.

 

Die internationale Erfahrung hat gezeigt, dass Eingriffe des Menschen in das natürliche Spannungsfeld wie bei Bergbauaktivitäten oder Geothermieprojekten (z. B. Basel, Landau) sowie bei der Erschließung von unkonventionellen Gaslagerstätten induzierte Seismizität (Erbbewegungen, Erdbeben) auslösen können.

 

Unsere BI steht dem Projekt sehr kritisch gegenüber. Für uns sind überwiegende positive Ergebnisse von Kosten/Nutzen nicht erkennbar.

 


 

SWR-RP 18.03.2014 Geothermie

 

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/rhein-neckar/die-erde-bewegt-sich-weitere-risse-im-boden-in-landau/-/id=1652/did=13059138/nid=1652/cggpte/index.html

 

Die Erde bewegt sich - Weitere Risse im Boden in Landau

 

Die Erdbewegungen in Landau setzen sich nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau weiter fort. Davon ist auch die Bahnstrecke im Bereich des Geothermiekraftwerks betroffen.

 

Nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau gibt es Erdbewegungen an den Gleisen im Landauer Süden. Die Bahn hat dort Reparaturarbeiten ausführen müssen, weil sich die Gleise verschoben haben. Deswegen sollen die Züge in dem Bereich auch nur noch mit einer Geschwindigkeit von 50 statt mit 80 Stundenkilometern fahren. Der betroffene Gleisbereich liegt in der Nähe des Landauer Geothermiekraftwerks. Dort waren in der vergangenen Woche Risse im Boden aufgetreten. Das Kraftwerk wurde daraufhin vom Netz genommen. Ende Februar gab die Stadtverwaltung bekannt, dass sich in Teilen von Landau der Boden angehoben hat. Geologen suchen jetzt nach den Ursachen dafür.

 

 

Dazu > http://www.geothermie-landau.de/

 

 

 

Pfalz-Express – 13.03.2014

 

Geothermie-Kraftwerk Landau: Hebungen verursachen erste Risse an der Erdoberfläche

 

http://www.pfalz-express.de/geothermie-kraftwerk-landau-hebungen-verursachen-erste-risse-der-erdoberflache/ 

 

Landau. Dramatische Höhenveränderungen und Risse:  Der Vorsitzende der BI Landau, Werner Müller, meldet aktuell einen ca. 25 mm breiten Riss an der neu asphaltierten Eutzinger-Straße, im Bereich der bisher höchsten Hebungen von ca. 70 mm vor dem Geothermie-Kraftwerk. Der Riss reiche bis ins GKW -Gelände.

 

Dort sei auch ein deutlicher Höhenversatz von ca. 30 mm zu erkennen, so Müller, und belegt dies durch Bilder.

 

Wenn die höhenversetzte und auseinandergehende Rissbildung so dynamisch weitergeht, können die mit 18 Tonnen hochexplosivem Isopentan gefüllten Rohrsysteme des Sekundär-Kreislaufes nicht nachgeben und bersten“ befürchtet Müller und spricht von einem „Super-Gau“.

 

„Wir haben zugesichert, die Öffentlichkeit zeitnah zu den Geländeveränderungen auf dem Laufenden zu halten“, so Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer. Schlimmer. „Vor diesem Hintergrund möchten wir informieren, dass im Rahmen der aktuellen Vermessungsarbeiten Straßenschäden im Bereich des Geothermiekraftwerkes festgestellt wurden.“

 

Es ist der Stadt Landau bekannt, dass am Wochenende Schwerstlastverkehr im Bereich des Geothermiekraftwerkes zugegen war. Vor diesem Hintergrund kann nicht eingeschätzt werden, ob die Schäden in Zusammenhang mit dem massiven LKW- und Kranverkehr oder den aktuellen Geländehöhenveränderungen zusammenhängen

 

„Ich habe nach Abstimmung mit dem Stadtvorstand die Erkenntnisse direkt an das Landesamt für Geologie und Bergbau zur fachlichen Einschätzung weitergeleitet“, erklärte der Oberbürgermeister.

 

„Sobald neue Erkenntnisse vorhanden sind, werden wir die Bürgerschaft und alle Beteiligten informieren“, sicherte Schlimmer zu.

 

Werner Müller, hatte bereits am 10. März seine Eindrücke eines Gesprächs geschildert, das er und der zweite Vorsitzende, Thomas Hauptmann mit dem  Amtsleiter des Stadtbauamts, Christoph Kamplade, und dem Amtsleiter der Abteilung Vermessung und Geoinformation, Walter Adam,  in „konstruktiver Atmosphäre“ geführt hätten. Es seien in diesem Gespräch die Unterschiede in der Darstellung und Bewertung der Höhenbewegungen diskutiert worden.

 

Müller: „Der Grund für die zunächst unterschiedlichen Interpretationen liegt in einer unklaren Darstellung von Messwerten in einer Karte, die das Vermessungsamt als Arbeitsgrundlage zum Thema erstellte. Selbst Herrn Kamplade sei die gewählte Darstellungsform zunächst unklar gewesen, betonte dieser.“

 

Die Karte war Werner  Müller im Rahmen eines Beweisverfahrens durch den Anwalt der geo-x GmbH am 26.Februar 2014 überreicht worden, in dem es um eine Stellungnahme vom Juni 2013 des damaligen Geschäftsführers der geo-x GmbH,  Dr. Lerch, geht.

 

Die geo x GmbH sieht als Ursache für die Senkungen von bis zu 17cm im Landauer Stadtgebiet, die Aktivitäten der „Wintershall“, die seit der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts Erdöl aus dem südpfälzischen Boden fördert. „Auch bei der Übergabe der Karte wurde nur von Senkungen gesprochen“, so Müller.

 

Zwischenzeitlich habe die Wintershall der BI eine Stellungnahme hierzu angekündigt.

 

„Insgesamt ändert dieser Sachverhalt allerdings nichts an der Brisanz der Ereignisse, im Gegenteil“, so Müller.

 

Christoph Kamplade habe gerade die Trendumkehr von Senkung in Hebungen mit überdurchschnittlicher Dynamik als das eigentlich dramatische Element bei diesen Vorgängen bezeichnet.

 

„In dem Gespräch signalisierte das Bauamt weitgehende Übereinstimmung mit den Überlegungen der BI und bestätigte die Tatsache, dass der Effekt im Umfeld des Geothermie-Kraftwerks am stärksten ausgeprägt ist“, berichtet Müller.

 

Auf die Frage der BI-Vertreter, ob in Landau, ähnlich wie im Badischen Staufen, eine Anhydrit-Schicht für die Hebungen verantwortlich sein könnte, habe Kamplade das Vorhandensein einer solchen Schicht bestätigt, er sähe allerdings keine Parallele zu Staufen, da diese Schicht in Landau wesentlich tiefer liegen würde.

 

Gänzlich ausschließen wolle er dies aber nicht. Um eine breitere Basis für die Ursachensuche zu erhalten, sollten mehr Messwerte ermittelt werden. „Deshalb erhöht das Vermessungsamt die Frequenz der Messungen und schickt jetzt Messtrupps im Monatsrhythmus durch Landau um Nachmessungen durchzuführen“, so Müller.

 

Die BI bleibt bei ihrer Forderung das Kraftwerk in der Eutzingerstraße mindestens solange abzustellen, bis Klarheit über die Ursachen herrscht. Bei der großen Dynamik des Effekts könnten Veränderungen schon nach relativ kurzer Zeit festgestellt werden.

 

„Die BI Geothermie Landau ist der Auffassung, dass die Sicherheitsinteressen der  Bürger und die Unversehrtheit der Umwelt nicht der zwar nachlassenden, aber immer noch vorhandenen, politischen Unterstützung der TiefenGeothermie untergeordnet werden dürfe“, meint Müller.

 

Nachtrag: Das Kraftwerk wurde am 14. März vorübergehend abgeschaltet: Geothermiekraftwerk Landau geht vorübergehend vom Netz (desa/stadt-landau/red)

 

 

 

 

2222

14.02.2Tarik Al-Wazir06011111

 

 

Stand 14.12. 2023

 

Mitglied im Bündnis der

Bürgerinitiativen

http://www.flughafen-bi.de/